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Prozessberatung: Arbeiten auf der Meta-Ebene
Für den Erfolg von Arbeitsgruppen ist es nicht nur wichtig, was getan und gesagt wird, sondern mindestens genauso entscheidend, wie die Zusammenarbeit funktioniert. Erfolgreiche Arbeitsgruppen und Teams zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie sich immer wieder die Zeit nehmen, den Arbeits- und Gruppenprozess zu reflektieren und sich selbst Regeln geben, wie sie in Zukunft zusammenarbeiten wollen. Ich brauche Ihnen sicher nicht zu sagen, dass Unternehmen und Führungskräfte, die Ihre Arbeitsgruppen zur Reflektion ihres Arbeitsprozesses aktiv ermutigen und befähigen, in der Minderzahl sind. Umso wichtiger ist hier die Rolle von ausgebildeten Prozessberatern. Meine Erfahrung ist, dass sich die zeitlichen, finanziellen und intellektuellen Ressourcen, die in die Reflektion des Arbeitsprozesses investiert werden, am Ende doppelt und dreifach bezahlt machen:
- Teams arbeiten effizienter
- die Arbeitszufriedenheit ist höher
- Klärungsprozesse laufen strukturierter und schneller ab
- Meinungsverschiedenheiten müssen nicht zu Konflikten eskalieren und
- Konflikte können als Motor von Entwicklung respektiert und somit Diversität ausgehalten werden.
Kurz gesagt: Gruppen, die Prozessberatung in Anspruch nehmen, werden mit der Zeit zu echten und leistungsfähigen Teams.
Allparteiliche Haltung in der Prozessbegleitung
Als Prozessberater begreifen wir uns als allparteilich. Wir begleiten, bildhaft gesprochen, einen Weg der Erkenntnis, auf den sich die Gruppe begibt. Unsere Rolle ist es, dafür zu sorgen, dass alle Standpunkte und Meinungen Gehör finden, auch und gerade Minderheitenpositionen. Wir sorgen dafür, dass sich Gruppen Regeln geben, wie sie Entscheidungen treffen wollen. Ich mache Strukturen und Beziehungen innerhalb der Gruppe sichtbar, sofern ungeklärte Beziehungen oder Konflikte innerhalb der Gruppe den inhaltlichen Klärungsprozess behindern. Das verlangsamt zwar zunächst scheinbar das “Vorankommen” auf der Sachebene. In der gelebten Praxis erleben Prozessberater genau an diesem Punkt oft Widerstände, weil sie den “Finger in die Wunde” legen. Oftmals sind es aber eben diese Widerstände auf der Beziehungsebene (die als solche meist nicht offen angesprochen werden), welche ein zügiges Voranschreiten oder das Finden der besten Lösung behindern. Wenn Arbeitsgruppen zu validen und nachhaltigen Ergebnissen kommen wollen, sind genau diese “Schlenker” in die Welt der Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern notwendig, damit Gruppen ihr volles Potenzial entfalten können. Gut funktionierende Teams erkennt man unter anderem an diesen Indikatoren:
- die besten Ideen setzen sich durch, nicht die Mitarbeiter mit der besten Rhetorik oder dem höchsten Rang
- die Unterschiedlichkeit der Teammitglieder und unterschiedliche ihre Sichtweisen werden als Bereicherung betrachtet
- in funktionierenden Teams wird Kritik wird nicht als Widerstand oder Abwehr bewertet, sondern als Beitrag zum Finden der besten Lösung. Echte Hochleistungsteams Teams empfinden das Ringen um die “beste Idee” nicht als Profilierungskampf, sondern eher als Ansporn und wertvolle Ressource.
- Vorgesetzte ermuntern ihre Mitarbeiter darin, wertschätzende Kritik zu üben und Verbesserungsvorschläge zu machen
- der Energiepegel der Gruppe ist hoch: Körpersprache und Atmosphäre im Raum signalisieren volle Aufmerksamkeit (anstatt lähmende Müdigkeit, mühsam verborgenes Desinteresse oder mentale Abwesenheit)
Facilitator = Ermöglicher von Entwicklungsprozessen
Der angelsächsische Sprachraum hält für diese Art der Gruppenbegleitung immer noch den schönsten Begriff parat: Der “Facilitator”, also “Ermöglicher”. Dazu schaffe ich als Prozessbegleiter einen geschützten Raum, in dem die normalen “Beziehungsnormen” zunächst einmal außer Kraft gesetzt, beleuchtet und offen hinterfragt werden dürfen. Dies ist ein erster Schritt zur Selbstorganisation der Gruppe, denn diese muss langfristig lernen, ihre eigenen Regeln und Normen zu finden und als Wert stabil zu integrieren. Wir Prozessbegleiter haben also im Grunde die Aufgabe, uns bei erfolgreicher Arbeit selbst überflüssig zu machen (was für mich durchaus ein Ansporn ist, denn ich bin überzeugt davon, dass gute und erfolgreiche Arbeit ein vertrauensvolles Beratungsverhältnis befördert).
Veränderungen in Gruppen und noch viel mehr in Unternehmen brauchen allerdings ihre Zeit. Alle Systeme haben eine latente Neigung zur Destabilisierung, und deswegen zeigt die Erfahrung, dass Veränderungen zunächst regelmäßige Begleitung und “Pflege” brauchen, um sich zu etablieren und stabilisieren.
In der Prozessberatung, bei der Moderation von Arbeitsgruppen, Teambesprechungen, Klausurtagungen, Vorstands- oder Strategiesitzungen arbeiten wir mit Methodenreichtum, konsequenter Visualisierung und auf Basis der systemischen Prozessberatung.
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