Je komplexer die Welt ist, desto wichtiger wird es, Herausforderungen fokussiert zu begegnen.
Der time to think Ansatz von Nancy Kline hat einfache, wirksame Formate aus der Erfahrung entwickelt, dass Ziele dann am besten und effizientesten erreicht werden, wenn sie zu Beginn möglichst vollständig durchdacht wurden. Das gelingt am besten, sobald wir uns dazu entscheiden, dem Gegenüber aufmerksam zuzuhören, um tiefer und besser zu verstehen. Dieses methodische „Framework“ geht von der Überzeugung aus, dass selbständiges Denken aller Beteiligten die besten Ergebnisse ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 3 Grundprinzipien
- 2 10 Komponenten
- 3 7 Formate
- 4 “Time to think” – konkrete Anwendung
- 5 Workshops und Meetings im „time to think”-Format
- 6 Vorteile des Formats
- 7 Nutzen
- 8 Auch online möglich
- 9 Wirkungen
- 10 Einschränkungen der „time to think“ Methode
- 11 Erfahrungen
- 12 Unser Angebot
- 13 Unser Angebot in der Moderation von Workshops


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3 Grundprinzipien
Der methodische Ansatz ist einfach. Im Kern geht es darum, jedem aufmerksam Zeit zum Denken und Sprechen zu geben („time to think“) und dadurch tiefgreifendes eigenständiges Denken in einem Dialog- und Erfahrungsraum zu ermöglichen.
Dazu braucht es nur diese wenigen Grundprinzipien:
- Jeder committed sich, allen Teilnehmenden aufmerksam zuzuhören.
- Alle haben die gleiche Zeit, um ihre Gedanken zu formulieren und ihre Ideen zu teilen.
- Jeder kommt zu Wort, ohne unterbrochen zu werden.
Ist es wirklich so einfach?
Geht es im Grunde wirklich „nur“ darum, störungs- und unterbrechungsfreies Denken zu ermöglichen?
Ja – und nein.
Es gibt noch einige weitere Gelingensbedingungen:
Basis der Methode ist eine wertschätzende Haltung untereinander. So muss nicht alles, was laut gedacht und im Rahmen einer „Runde“ ausgesprochen wird, sofort perfekt durchdacht und formuliert sein.
Denn mit der Zeit beginnen die Teilnehmenden, sich mehr und mehr auf die Aussagen der Vorredner*innen zu beziehen, Gedankenfragmente anzureichern, fortzuführen und durch Abwägen unterschiedlicher Sichtweisen in einen „konstruktiv-ergänzenden Denk- und Arbeitsmodus“ zu wechseln.
Das passiert auf wundersame Art und Weise meist „ganz von allein“ – wenn wir „time to think“ Moderator*innen auf die Einhaltung der wenigen methodischen Komponenten achten, um den Raum für ein „thinking environment“ zu schaffen.
10 Komponenten
Insgesamt gibt es neben den drei oben beschriebenen „Grundprinzipien“ 10 Komponenten, um ein „thinking environment“ zu schaffen:
- Aufmerksamkeit
Dies ist eines der Kernprinzipien von „time to think“: Höre aufmerksam zu auf das, was von anderen gesagt wird“ und unterstütze sie durch Deine Aufmerksamkeit beim eigenen Denken. Es geht darum, das Denken der anderen durch eigene Perspektiven zu inspirieren und zu befruchten. Aber nicht darum, für den anderen zu denken, ihm Ratschläge zu geben oder zu „beraten“, wie es am besten geht. Nancy Kline nennt das sehr treffend „listen to ignite“ statt „listen to reply“: Befeuere und befruchte jeden, so dass jeder die eigenen besten Gedanken entwickeln kann. Wie bei einem Mosaik, jeder gibt seine Gedankenmosaiksteine in das Bild, so dass am Ende aus unterschiedlichsten Perspektiven ein gemeinsam durchdachtes Ergebnis entsteht. - Gleichheit
Jeder kommt zu Wort: Zumeist der Reihe nach, stets zeitlich begrenzt, kurz und prägnant. So, dass die Perspektiven, Gedanken und Impulse aller gehört und weiterverarbeitet werden können. - Gelassenheit
Wenn wir sprechen, um zum gemeinsamen Gelingen beizutragen, geht es nicht mehr um Profilierung oder Konkurrenz. Es geht nicht um das bessere „Wissen“, sondern darum sich zu entscheiden, dass auch anders gedacht werden kann und in Ruhe zugehört wird, was auch gedacht wird/was auch denkbar ist . - Wertschätzung
ist die aktive Entscheidung aller Teilnehmer*innen, eine positive Grundhaltung einzunehmen. Es fördert die Durchblutung im Gehirn, erhöht unsere Denkleistung und erhöht unser aller Wohlbefinden, so dass die besten Arbeitsergebnisse möglich werden. Wir entscheiden, welche Haltung wir einnehmen und worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. - Ermutigung
frei, unabhängig und kreativ zu denken. Wagen, neue Wege denkend auszuprobieren und bekannte Pfadabhängigkeiten – ermutigt durch die Aufmerksamkeit der anderen – zu verlassen und sich verletzlich machen durch die Unfertigkeit der entstehenden Gedanken. Wagen, den Wettbewerb und die Profilierung untereinander hinter sich zu lassen, denn „besser als“ ist nicht notwendigerweise „gut“! Bei sich selbst für das gemeinsame Ganz bleiben, statt sich anzupassen. - Gefühle
haben ihren Platz, um eine ganzheitliche, statt binäre Perspektive zu erlangen. - Information
Mit Hilfe von Transparenz, indem möglichst vielen – bestenfalls allen – Perspektiven auf ein Thema Raum geschenkt wird, können sich alle „Seiten einer Medaille“ zeigen und kann dem Eindruck oder Gefühl des Ungleichgewichts in der Zugewandtheit, der Ablehnung einer Perspektive oder gar des Leugnens von Fakten oder Positionen begegnet werden. - Diversität
In der Vielfalt der Perspektiven, Unterschiedlichkeit der Personen und Offenheit der Informationen verbergen sich die Einladung und das Streben nach Unterschiedlichkeit: am Rande des Neuen weiß keiner, wie es genau geht, weswegen das Wissen und die Unterschiedlichkeit aller essentiell sind. - „Incisive question“ – oder: Die Kunst der „prägnanten Frage“
um Unhinterfragtes in den Blick zu nehmen, Denkblockaden zu lösen und hinderliche „Pfadabhängigkeiten“ in bestehenden Denkmodellen aufzubrechen. - Ort
die Anwendung dieser Komponenten schafft einen „Diskurs-Raum“, der Offenheit wie auch Vertraulichkeit ermöglicht und eigenständiges Denken erlaub. Wesentlich sind Ungestörtheit und Ruhe, um die vorhandene Zeit möglichst effizient nutzen zu können. Wie Denkende „platziert“ werden, so wird gedacht.
7 Formate
Mit der Zeit sind 7 Formate entstanden, die sich durch das Einhalten der 3 Grundprinzipien und 10 Komponenten als sehr wirksam herausgestellt haben:
1. Thinking partnership
- Zwei Personen tun sich zusammen.
- Eine der beiden Person hat 45 Minuten Zeit, um selbstständig ein relevantes Thema zu durchdenken.
- Dabei wird sie durch die andere Person u.a. durch „incisive questions“ unterstützt (siehe oben)
- sowie das damit verbundene Herausfinden und Ersetzen „einschränkender Annahmen“ wie persönlicher oder organisationaler Glaubenssätze oder nicht zu hinterfragender Regeln oder Prinzipien
2. Thinking pairs
- Zwei Personen gehen an einem ruhigen Ort und nehmen sich jeweils 5 Minuten Zeit, ohne unterbrochen zu werden
- Jede Person durchdenkt darin ein selbst gewähltes oder vereinbartes Thema
- Ziel: Durchdringen, durchdenken, ggf. Schlussfolgerungen ziehen.
- Abschließende gegenseitige Wertschätzung
- Wahlweise können Essenzen anschließend im Plenum präsentiert werden.
3. Dialog
- Zweier- oder Dreiergruppen tauschen sich zu einem gemeinsamen Thema aus
- Dialogpartner wechseln in kurzen Rhythmen innerhalb der Kleingruppen, teilen kurz und prägnant ihre Gedanken
- wache Aufmerksamkeit und gleichverteilte Zeit untereinander
- anschließend Zusammentragen der Kernergebnisse und -Gedanken aus den Gruppenarbeiten in einer Runde
4. „Runde“
Dies ist gewissermaßen das „Kernstück“ des „time to think“ Formats:
- Teilnehmende setzen sich in einem „Kreis“ zusammen
- Alle tragen die eigenen, frischesten Gedanken kurz und prägnant zu konkreten Fragen bei
- unter Beachtung der „10 Komponenten“ (s.o.)
5. Präsentation
- freisprechend mit Augenkontakt präsentieren (2-5‘)
- Wertschätzende Verbindung zu den Anwesenden aufnehmen
- neue Vorstellungen anstoßen, was möglich sein könnte
- Fokus durch die Zuhörenden: Kreativität ermöglichen statt kritisieren und beurteilen
- was war wertvoll und nützlich am Gehörten?
6. Offener Diskurs
- Freier Austausch ohne Rednerliste zu einem Thema. Es wird nicht in der klaren Reihenfolge einer Runde im Sinne eines Kreises gesprochen, sondern nachdem der zuvor Sprechende sagte, dass er fertig ist und die Teilnehmenden sehr bewusst wahrnehmen, ob sie die den frei gewordenen Rednerplatz einnehmen können.
- keine Unterbrechungen
- mit Fokus auf dem „frischesten Denken“ anstelle von Konkurrenz um die beste Lösung
7. Council
Ziel: Einen aktuellen Fall oder ein Problem vorstellen
Ablauf:
- eine konkrete Frage formulieren
- zunächst eine „Runde“ Rückfragen zur Klärung von offenen Fragen
- Nachjustieren der Frage des Fallgebenden – bei Bedarf
- der Council: jede Person teilt mit Blick auf die präzise formulierte Frage seine persönliche Erfahrung mit einer vergleichbaren Situation, eine Analogie oder einen Impuls
- der nun (nach der Resonanz aus der Gruppe) „frischeste“ Gedanke des Fallgebenden
- abschließende Wertschätzung des Fallgebenden
“Time to think” – konkrete Anwendung
Die obenstehenden Formate werden je nach Ausgangslage und Zielstellung eines Workshops kombiniert, um das definierte Workshop-Ziel zu erreichen.
Ein prototypischer Ablauf eines „Time To Think“ Workshops, um die Arbeitsweise und einzelne Formate kennen zu lernen könnte so aussehen:
- Einführung in den time to think Ansatz und seine 10 Komponenten
- Einführung und Durchführung der Formate thinking pairs, Dialog, offener Diskurs, Vorbereitung und Durchführung eines Meetings (mit Ihren Themen)
- Einführung und Durchführung eines Councils
Workshops und Meetings im „time to think”-Format
Das „time to think“ Framework eignet sich hervorragend zur Durchführung von Workshops oder Klausurtagungen. Dabei müssen die Teilnehmenden nicht zwingend das gesamte Rahmenwerk kennen. Es reicht, wenn man sich zu Beginn auf die drei Grundprinzipien als Arbeitsgrundlage verständigt.
Beispielhafter Ablauf
- Vorbereitung
Wir klären Ausgangssituation, Ziele, Zweck und die zu erreichenden Ergebnisqualitäten (Maßnahmen erarbeiten, Meinungsbild abbilden, Ideen sammeln, Entscheidungen treffen, Perspektiven abgleichen…) Abhängig davon verständigen wir uns mit Ihnen auf passende Einzelformate. - Eröffnung
Einführung in die Methode, Ziele, Ablauf - Bearbeiten der Themen
- z.B. In „thinking pairs“ besonders perspektivenreiche Themen ausleuchten
- Im Dialog (zwei bis drei Personen) Perspektiven der anderen verstehen
- Im offenen Diskurs Lösungsmöglichkeiten sammeln und zum Abschluss die frischesten Gedanken gemeinsam festhalten
- Das Erfahrungs-Wissen der Beteiligten beim Lösen konkreter Fragen nutzen / Council
- Abschluss


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Vorteile des Formats
Arbeiten im „time tot hink“ Format hat eine Reihe von bestechenden Vorteilen:
- Einfach: Es bietet eine einfache Struktur, die leicht umzusetzen ist
- Fördert Multiperspektivität: Fragen werden aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet
- Hochwertige Ergebnisse: mit Blick auf präzise Ideen werden in der Tiefe „zu Ende gedacht“
- Selbstverantwortung: das Weiterverfolgen ausgeleuchteter Fragen liegt in der Hand der die Frage einbringenden Person
- Partizipativ: Alle Ressourcen werden gleichberechtigt gehört, alle Perspektiven eingebracht und berücksichtigt
- Effizient und zeitsparend
Nutzen
- Die Arbeitsstruktur eines thinking environment verbessert die Qualität des Denkens jedes einzelnen sowie die Ergebnisqualität von Gruppen oder Teams
- Einzelne wie auch Gruppen-Denkprozesse werden klar, fokussiert und zu einem positiven Erlebnis
- Ungewohnte Perspektiven bekommen Raum
- Jede Stimme wird gehört, auch die leisen
Auch online möglich
Das “time to think” Format wenden wir auch online bzw. in der virtuellen Beratung sehr erfolgreich an. Gerne beraten wir Sie in einem kostenfreien Erstgespräch.
Wirkungen
Alfred Herrhausen, ehemaliger Vorstand der Deutschen Bank sagte, dass viele Dinge deswegen so lange brauchen, weil sie zu Beginn nicht zu Ende gedacht wurden.
Die Haltung des thinking environment ist so einfach wie radikal: wertschätzend das Gegenüber beim Denken zu unterstützen führt das Paradox der Verlangsamung – mein Gegenüber ausreden lassen und aufmerksam Zuhören – dass wir Arbeitsstrukturen schaffen, die die Qualität unserer Arbeit verbessern wie auch unsere Effizienz erhöhen.
Vereinbaren Sie hier ein kostenfreies Erstgespräch!
Einschränkungen der „time to think“ Methode
Die „time to think“ – Methode funktioniert fast überall. In nur wenigen Fällen würden wir sie eher nicht anwenden:
- wenn ein Verlaufsprotokoll oder eine durchgängige Dokumentation der Zwischenergebnisse gewünscht ist
- Wenn der eingeschlagene Weg nicht in Frage gestellt werden soll
- Wenn keine offene Ergebnisdiskussion gewollt ist
Erfahrungen
Hier einige Stimmen von Teilnehmenden aus unseren Workshops, in denen wir nach der „time to think“ Methode gearbeitet haben:
Unser Angebot
Wenn Sie einen Workshop bei uns buchen möchten oder sich für das “time to think” Format interessieren, bieten wir Ihnen ein kostenfreies Erstgespräch:
Unser Angebot in der Moderation von Workshops
