HomeMethoden & WissenLeadership & FührungLeadership & FührungFairness: Moderator, wehre den Anfängen
Eine fruchtbare Diskussion ist nur möglich, wenn die Teilnehmer fair und konstruktiv miteinander umgehen. Der Moderator hat auch die Aufgabe, darauf zu achten, dass keine offenen oder versteckten Fouls stattfinden und dann schleichend einreißen. Dafür ist eine gewisse Wachsamkeit erforderlich – und ein Schuss Konfliktbereitschaft. Es wäre falsch, hier dem eigenen Harmoniestreben nachzugeben und die ersten Fouls geflissentlich zu “überhören”.

Wachsam sein

Sofort einschreiten!

Nach meiner Erfahrung aus unzähligen selbst moderierten und miterlebten Workshops hat es keinen Sinn, darauf zu hoffen, dass irgendwelche Unfreundlichkeiten und kleinen Fouls, die sich in die Diskussion “einschleichen”, einmalige Ausrutscher waren. In der Regel testen bestimmte Teilnehmer, wie weit sie bei diesem Moderator gehen können, und werden, wenn sie in ersten ihren Ausfällen nicht gestoppt werden, immer “mutiger”.

… erfordert vorherigen Entschluss

Deshalb empfiehlt sich gerade in der Anfangsphase von Workshops sowie bei konfliktträchtigen Themen eine sofortige und schnelle Reaktion. Wichtig ist nicht, dass diese Reaktion heftig oder gar hart ist, viel wichtiger ist, dass sie auf der Stelle erfolgt. Das setzt voraus, dass man in der Situation nicht mehr lange überlegen muss, ob und wie man reagiert – was wiederum dann am einfachsten zu gewährleisten ist, wenn man die definitive Entscheidung, in solchen Fällen sofort zu reagieren, für sich schon vorher getroffen hat.

Drei Stufen:

Gut bewährt hat sich das folgende dreistufige Vorgehen:

1. Mahnung

  • Beim ersten Foul (und zwar wirklich beim ersten!)
    leise, aber unüberhörbar mahnen (“Bitte keine persönlichen Angriffe
    …”).

2. Ermahnung

  • Beim zweiten Foul den “Übeltäter” direkt ansprechen
    (“Herr Meier, ich wäre Ihnen sehr dankbar …”)

3. Unterbrechung

  • Beim dritten Foul eine “Spielunterbrechung” herbeiführen
    und der Gruppe eine Stellungnahme abverlangen (“Einen Augenblick
    mal! Bevor wir weitermachen, sollten wir uns darüber verständigen,
    wie wir hier miteinander umgehen. Denn wenn ich solche Äußerungen
    jetzt durchgehen lasse, kann ich sie später in anderen Fällen nicht
    verbieten. Also: Welche Spielregeln sollen für unsere Zusammenarbeit
    gelten?”)

Spürbare Entschiedenheit

Die dritte Stufe werden Sie, wenn Sie die beiden ersten konsequent handhaben, kaum benötigen. Ihre Entschiedenheit, solche Fouls nicht zuzulassen, kommt schon in Ihren ersten Reaktionen rüber, und dann werden es die wenigsten auf eine direkte Konfrontation ankommen lassen. Wenn aber doch, ist die Einbeziehung der Gruppe ein wichtiger Schritt, denn sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie in einen persönlichen Machtkampf mit dem Aggressor kommen und die Gruppe gespannt zusieht, wer von Ihnen beiden gewinnt.

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Über den Autor

Winfried Berner ist Autor von zahlreichen Fachbüchern zu den Themen Change-Management, gezieltem Kulturwandel, Post-Merger Integration und anderen Themen der Organisationsentwicklung. Seit 2024 ist sein Unternehmen Teil der initio Organisationsberatung. 

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