Inhaltsverzeichnis:
Belohnung und Anreiz zugleich
Pro-forma-Einladung
Das Projektteam in ein nobles Restaurant einladen und mit Gönnermiene eine teure Flasche Wein zu ordern, das kann jeder – das nötige Spesenbudget vorausgesetzt. Wenn sich der Vorstand dann kurz nach 22 Uhr verabschiedet, weil er “morgen wieder früh raus muss” (was ja alle übrigen nicht müssen), und, verbunden mit der schelmischen Mahnung, die Firma nicht arm zu trinken, “noch einen schönen Abend” wünscht, dann ist die Feier in der Tat gelaufen. Noch in Sichtweite des Vorstands erklärt der erste: “Ich muss dann leider auch gehen!” Und der zweite folgt sogleich: “Es war wirklich ein schöner Abend!” Mal sehen, ob zuhause noch jemand wach ist …
Angenehme Atmosphäre schaffen
Damit wir uns richtig verstehen: Natürlich ist es prima, wenn man zur Feier eines wichtigen Etappenziels schön miteinander essen geht. Dafür muss es nicht der Top-Gourmet-Tempel im weiten Umkreis sein; ein gutes Restaurant mit angenehm-lockerer Atmosphäre bietet oftmals die besseren Rahmenbedingungen für eine gelungene Feier. Wichtiger als die weihevolle Inszenierung von Spitzengastronomie ist, dass der Gastgeber – und die Gäste – mit dem Herzen dabei sind, statt nur darüber nachzudenken, wie lange sie anstandshalber bleiben müssen. Wer seinen Fahrer “für halb elf bestellt” hat, macht deutlich, dass er nicht wirklich feiert, sondern einen Abendtermin absolviert.
Ideen statt Kaufkraft
Wer über ein “schönes Abendessen” hinausgehen will, sollte erst in zweiter Linie Geld investieren – in erster Linie aber Gehirnschmalz. Ob eine Feier in Erinnerung bleibt, ist nicht in erster Linie eine Frage des Budgets. Zwar ist das Außergewöhnliche nicht planbar, doch es kann durch eine bedachte Vorbereitung “angelockt” werden.
Denken Sie zurück an die Feiern, die Sie selbst heute noch in Erinnerung haben.
Eine Vision für das Fest
Fast immer werden dabei Dinge eine Rolle gespielt haben, die man nicht allein für Geld kaufen kann: Ein – trotz mäßigen Weins – tolles Gemeinschaftsgefühl, verstärkt vielleicht durch günstige äußere Rahmenbedingungen wie Lagerfeuer, flackernder Kamin, Winterskälte draußen, eine gut vorbereitete “spontane” Theatereinlage, oder was auch immer. Wenn Sie wirklich ein außergewöhnliches Erlebnis anstreben, sollten Sie so etwas wie eine “Vision” für das Fest entwickeln, also ein Bild davon, wie es aussehen und ablaufen soll: eine Straßenbahn-Fete, ein Skiwochenende, eine Eisenbahnfahrt im Salonwagen, ein Fest im Fahrerlager, eine Klausur in der Berghütte … Andererseits geht es nicht darum, um jeden Preis originell zu sein und etwas zu machen, was noch nie jemand erlebt hat.
Grundidee selbst (mit)entwickeln
Als Top-Manager werden Sie nicht die Zeit und die Muße haben, sich um die Details der Ausgestaltung selbst zu kümmern. Trotzdem sollten Sie das Fest, wenn es Ihnen ernst ist, nicht zu früh delegieren. Wenigstens die Grundidee sollten Sie mit ein paar Leuten selbst entwickeln. Danach können Sie die Aufgabe getrost abgeben – entweder an ein internes Team oder an eine einschlägige Agentur. Hüten Sie sich aber vor Agenturen, die Sie als erstes nach dem Budget fragen. Denn Ihr Hauptziel ist vermutlich nicht, eine definiertes Budget zu verbraten, sondern ein Erlebnis zu schaffen.
Nicht weg-delegieren!
Wenn Sie die Gestaltung delegieren, halten Sie trotzdem engen Kontakt mit dem “Festausschuss.” Das macht nicht nur Ihr Interesse deutlich und fördert so die Motivation des Teams, sondern gibt Ihnen auch die Möglichkeit, eigene Impulse einzubringen und so zu erreichen, dass es auch Ihr Fest wird.
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Über den Autor
Winfried Berner ist Autor von zahlreichen Fachbüchern zu den Themen Change-Management, gezieltem Kulturwandel, Post-Merger Integration und anderen Themen der Organisationsentwicklung. Seit 2024 ist sein Unternehmen Teil der initio Organisationsberatung.